Wie, heute beginnt die Fastenzeit? Fast vergessen! – Diese Gedanken schossen mir gestern am Aschermittwoch durch den Kopf als ich in die Arbeit fuhr. Die Radios und Zeitungen waren natürlich wieder voll mit Nachrichten über das Fasten.
Fasten: Alle Jahre wieder und es nervt!
Keine Ahnung, aber irgendwie nervt mich das Thema. Nicht unbedingt weil ich das Fasten an sich schlecht finde. Vielmehr aber weil ich die Herangehensweise vieler Menschen falsch finde. Gut, wer bin ich, dass ich darüber urteilen darf und sollte? Naja, niemand aber immerhin befasse ich mich fast 24/7 mit dem Thema Ernährung und als Blogger musst ja auch irgendwie deinen Senf dazu geben. Halt stopp! Oh..ok, alles gut. Senf darf ich noch essen und sagen! 🙂
Die Frage, die ich mir in der Fastenzeit immer stelle ist: “Was kommt am Ende dabei raus?” – Ein unterzuckerter Fastenanhänger der an Tag 41 die Süßigkeitenregale im Lebensmittelgeschäft leerräumt? Der abstinente Hobby-Alkoholiker der nach Tag x im LKH landet weil der Magen ausgepumpt werden muss?
Ganz ehrlich? Lasst es doch bleiben. Gleich wie ich nicht nur zum Valentinstag oder zu Weihnachten nett und lieb sein möchte, möchte ich auch an allen anderen Tagen im Jahr meinen Körper schätzen und gut behandeln. Fasten sollte meiner Meinung nach ganz anders funktionieren.
Was bedeutet fasten überhaupt?
Zugegeben, ich weiß, dass es einen religiösen Hintergrund dazu gibt, der interessiert mich hier aber wenig. Persönlich glaube ich nämlich auch nicht, dass das Fasten aus religiösen Aspekten praktiziert wird. Wenn man sich aber mit den beiden Wörtern “fasten” und “Fastenzeit” etwas auseinandersetzt, ergibt sich ein großer Interpretationsspielraum. Ich denke also, dass die Fastenzeit nicht zwingend mit einem Verzicht einhergehen sollte. Vielmehr sollte der Fokus zu Beginn auf die allgemeine Wahrnehmung gelegt werden. Für mich ist die Fastenzeit eine Zeit in der ich versuche bewusster Dinge wahr zu nehmen und zu reflektieren. Nicht jeder Verzicht muss immer gut sein, vor allem wenn es um die Ernährung geht.
So fastet ihr richtig!
Lebt nicht 40 Tage wie ein komplett anderer Mensch! Veränderungen, wenn sie nicht von selbst und gewollt passieren, sind in den seltensten Fällen langfristig umsetzbar. Umgemünzt auf Menschen pflege ich die Denkweise: “Du kannst ihnen Regeln und Richtlinien geben, aber nicht ihren Charakter ändern.” Das beste Beispiel, meiner Meinung nach, sehen wir aktuell im Fall des ehemaligen Langlaufhelden und Dopingsünders Johannes Dürr. Sollte euch meine Meinung zu diesem Thema interessieren, könnt ihr gerne hier weiterlesen!
Ihr werdet euch wundern, aber wenn ihr euch körperlich verändern wollt oder euch in der Fastenzeit schlechte Gewohnheiten abgewöhnen möchtet, ist der Körper nicht immer die erste Baustelle. Renovieren bzw. Instandhalten solltet ihr euren Kopf. Der Körper ist meistens nur der Leidtragende. Dies ist bitte wortwörtlich zu verstehen. Er trägt und erträgt das Leid welches ihm angetan wird. Man könnte jetzt sagen: “Gott, der übertreibt ja wieder und sieht alles so extrem!” – klar, könnte man. Ihr könnt aber auch gerne so weiter machen und Gott, dann eben meistens früher und nicht später, selbst fragen wie er das so sieht!
Was ich euch mit diesem Blogbeitrag hier sagen möchte, ist dass ihr bitte nicht auf euren Kopf vergessen sollt. Tut nicht’s was ihr nicht wollt, nur weil alle Anderen gerade das selbe machen. Entscheidet für euch selbst, was gut für euch ist. Sobald ein Umdenken in eurem Kopf stattgefunden hat, werdet ihr auch automatisch alle Hebel in Bewegung setzen, um euer drum herum und euren Körper darauf abzustimmen.
Von meiner Erfahrung her kann ich euch sagen, dass euer Körper nur darauf wartet bis Kleinigkeiten ändert und er seine volle Leistung entfalten darf. Ein gesunder Körper ist nämlich nicht nur automatisch schön, sondern auch extrem spannend. Ihr werdet euch wundern, wozu ihr in der Lage seit!
Egal was ihr euch für die Fastenzeit vorgenommen habt, ich wünsch euch, dass ihr alle Ziele erreicht und am Ende der 40 Tage etwas gelernt habt!
Euer Markus aka derSteira
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