“Wenn er läuft, dann läuft’s”, sagte mir mein innerer Schweinehund, und weg war ich! Wieder einmal traf ich mich mit dieser Stimme in meinem Kopf und es war wie die vielen Treffen zuvor. Eigentlich wollte ich mich gar nicht mit ihr treffen. Sie war mir auch gleich von Anfang an unsympathisch und ich wurde sie so schnell nicht mehr los. Für lange Gespräche war nun aber auch keine Zeit mehr, da der Startschuss zum
12. Ossiacher See Nachthalbmarathon bereits gefallen war.
Nach dem Start beim Wings for Life Run, wo ich 22 km schaffte war dieser Lauf gefühlt aber für mich heuer der 1. Halbmarathon und es galt meine persönliche (nicht optimale) Bestzeit von 1 h 43 min vom Faaker See Halbmarathon zu schlagen. Da ich in letzter Zeit auf 5 km und 10 km jeweils meine persönlichen Bestzeiten deutlich verbessern konnte, war ich zwar durchaus optimistisch aber dennoch ungewiss ob ich die gute Zeit der 10 km-Distanz auf 21,1 km halten kann. Ziel war es vielleicht unter 1 h 40 min zu kommen.
Das Wetter am Freitag war wie auch in den letzten Tag zuvor sehr bewölkt und regnerisch. Sehr leichter Regen hatte schon vorm Start eingesetzt, was mich aber nicht wirklich störte. Kühle Temperaturen sind mir lieber als die 35 Grad Hitze vergangenes Jahr bei meiner Halbmarathon Premiere.
Vor dem Start setzte ich mir das Ziel eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 4:40 min pro Kilometer zu halten und auf der zweiten Hälfte, sprich also ungefähr nach 10,5 km die Durchschnittszeit zu erhöhen. Grundsätzlich tendiere ich dazu, ab der zweiten Hälft langsamer zu werden. Dies wollte ich damit verhindern. Nachdem ich wie immer zu schnell auf den 1 km gestartet bin, hatte ich aber ein sehr gutes Gefühl und entschied mich meine Durchschnittsgeschwindigkeit auf 4:30 min pro km zu setzen. Was trotz vieler Auf und Ab‘s sehr gut gelang. Als ich dann nach ca. 11 km am Strandbad Annenheim vorbeikam, wusste ich die Hälfte ist geschafft und jetzt heißt es Geschwindigkeit erhöhen, was mir auch ziemlich gut gelang. Bei der Labe Station versuchte ich ein isotonisches Getränk zu mir zu nehmen, was für Außenstehende sicherlich wie eine kurze aber intensive komödiantische Darbietung ausgesehen hatte. Irgendwie stell ich mich total blöd an und schaffe es nicht während des Laufens einen großen Schluck vom Getränk zu nehmen. ☺ Mit einem breiten Lächeln über meine Unbeholfenheit ging es dann auf die letzten 10 km mit dem Blick in Richtung Ziel.
Als ich das Ziel dann endlich im Blick hatte, zeigte mir der Streckenposten eine andere Richtung an und so musste ich noch ca. 1,5 km am Ziel vorbei laufen um danach endlich auf die Zielgerade einbiegen zu dürfen. Als ich die Anzeigentafel neben dem Zielbogen, mit meiner Zeit sah, startete ich noch einen letzten Zielsprint und konnte mit der für mich total genialen Laufzeit von brutto 1 h 33 min und netto 1 h 32 min 22 sec finishen. Mein Ziel unter 1 h 40 min zu kommen war damit geschafft und die Durchschnittsgeschwindigkeit von 4 min 23 sec auch gut herzeigbar. Für meine Altersklasse bedeutete dies den 5. Platz und den 49. Platz im Gesamtranking, was bei insgesamt 288 Teilnehmer gar nicht mal so schlecht war.
Am wichtigsten für mich am Ende des Tages war aber wieder die Freude die ich vor, während und nach dem Laufen hatte.
Ob ich diese Zeit beim bevorstehenden Halbmarathon am Faaker See halten oder übertreffen kann weiß ich nicht, glaube aber eher nicht. Die Laufbedingungen waren am Freitag mit dem angenehm kühlen Wetter schon optimal. Hitze im Gegenteil setzt mir immer ein wenig zu. Versuchen werde ich es trotzdem.
Achja…da war ja noch etwas…..der Kapfensteiner Radmarathon am Sonntag.
Über 112 km und ca. 1300 Höhenmeter ging es von Kapfenstein durch die Südsteiermark. Mit einer Zeit von 3 Stunden 33 min und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 32.4 km/h schaffte ich es total zufrieden ins Ziel. Geschafft aber happy und mit großer Vorfreude auf die bevorstehenden Bewerbe, ging es dann nach dem Kurzbesuch in der Südsteiermark, welcher um 5 Uhr morgens startete, wieder nach Villach zurück. Total erschöpft vom langen Wochenende freute ich mich auf den bevorstehenden und heiß geliebten Montag….so oder so ähnlich. 🙂 der Steira
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