Leistungsdiagnostik – längst überfällig
Machen hätte ich die Leistungsdiagnostik ja schon längst sollen. Nicht weil ich so gut bin und das auch schriftlich auf Papier benötige, sondern weil ich eben auch besser werden möchte. Mit “besser” meine ich damit aber nicht, dass ich jetzt viel schneller werden muss, weiter laufen werde usw. Müssen tue ich nämlich schon einmal gar nichts. Ich will es, und viel mehr will ich bzw. wollte ich nach meinem nunmehr fast ausgeheilten Schlüsselbeinbruch – muss mir nur noch die Platte und Schrauben raus operieren lassen – wissen, wo ich stehe. Quasi den aktuellen Stand der Dinge analysieren. Mein erstes großes sportliches Vorhaben für 2018 ist quasi dort anzuknüpfen wo ich aufgehört habe. Vor meinem Sturz befand ich mich in der Vorbereitungsphase zum Graz Marathon, bei dem ich erneut die 42 km, also volle Marathondistanz, anpeilen wollte. Ob ich den Graz Marathon 2018 wieder lauf, weiß ich noch nicht. Fix dabei – weil auch schon € 105 Startgeld bezahlt – bin ich beim Vienna City Marathon. Dafür wird jetzt auch schon fleißig trainiert und zuvor wurde eben die Leistungsdiagnostik / Spiroergometrie gemacht. Stattgefunden hat die Leistungsdiagnostik wie im Titel schon kurz angedeutet in Klagenfurt bei im.puls Sport. Den Link – es gibt für 2018 grad ein Angebot für die Leistungsdiagnostik/ Spiroergometrie – findet ihr hier.
Teil 1
In diesem ersten Teil des Blogs habe ich euch gerade schon verraten warum ich die Leistungsdiagnostik eigentlich gemacht habe und nun werde ich euch zeigen wie die Vorbereitung dazu aussah, welche Vorteile sie hat und was dabei eigentlich analysiert wird und wie der Ablauf ist.
Teil 2
Im zweiten Teil zeige ich euch die Ergebnisse meiner Leistungsdiagnostik bei im.puls Sport und welche Erkenntnisse es gab und ganz wichtig, wie ich damit nun trainieren kann. Nun aber erstmal zur Vorbereitung.
Die Vorbereitung zur Leistungsdiagnostik
Das Ziel der Leistungsdiagnostik war es die Belastbarkeit meines Herz-Kreislauf- und Lungensystems zu messen. So bekommt man als Ergebnis eine Darstellung – in Form vieler Zahlen, Diagrammen und Graphen, über seinen aktuellen Trainingszustand beziehungsweise den Grad der körperlichen Fitness. Genau formuliert war mein Test ein Laufbandspiroergometertest, eben am Laufband. Den Test an sich gibt es auf Rad auch.
Vorab zum Test habe ich einen Anamnesebogen ausfüllen bzw. beantworten müssen. Unter Anamnese – ich hasse dieses Wort – versteht man die professionelle Erfragen von potenziell medizinisch relevanten Informationen durch ein Fachpersonal (Arzt) – Quelle Wikipedia. Im Grunde muss man eben Angaben zu seiner Gesundheit machen. Da wird dann abgefragt, ob ich schwanger bin – Spaß, nur bei Frauen – ob ich irgendwelche Beschwerden z.b. Atembeschwerden, Beschwerden an Muskeln und Gelenken etc. oder ob man irgendwelche Erkrankungen hat. Lebererkrankungen, Gesinnungsstörungen, Darmerkrankungen usw. Ich glaub ihr wisst also was gemeint ist.
Was ihr mitbringen müsst:
Ganz einfach, Laufklamotten, sprich also eure Laufschuhe, eine Laufhose, Socken – Shirt benötigt ihr keines, da bekommt ihr ein sexy Netz-Shirt – Handtuch und Duschgel.
Damit seit ihr dann gut ausgerüstet für den Test. Trinkflasche könnt ihr auch mitnehmen, während dem Test ist Trinken aber nicht möglich, da gilt es nur möglichst viel Flüssigkeit in Form von Schweiß zu verlieren und sein bestes geben um an seine Grenzen zu gehen.
Was sind die Vorteile einer Leistungsdiagnostik/ Spiroergometrie?
Im oberen Abschnitt habe ich es schon kurz angeschnitten. Im Allgemeine erlauben einem die Ergebnisse zahlreiche Aussagen über den Gesundheits- und Trainingszustand. Darüber hinaus können in weiterer Folge auch Trainingsempfehlungen anhand mehrere Messwerte wie beispielsweise der Sauerstoffaufnahme, abgegeben werden. Sehr interessant finde ich auch die Aussagen über den Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel. Diesen merkt ihr – ich habe ihn auch schon zu spüren bekommen – wenn ihr quasi zu lange zu schnell und eben im falschen Pulsbereich gelaufen seit. Ziel ist es anhand der Aussagen, Empfehlungen für ein effektives und an der Fettverbrennung orientiertes Ausdauertraining zu gestalten. Vereinfacht gesagt heißt es, ihr wisst mit den Ergebnissen, wie ihr gesund Laufen könnt und das ist doch allgemein das Ziel. Sport soll primär gesund sein und eurem Körper und euch gut tun.
Leistungsdiagnostik – Was wird gemessen?
Da das Team von im.puls Sport in Klagenfurt aus lauter Profis besteht und es einem im Anamnesebogen vorab schon sehr gut erklärt wird, bin ich so frei/frech und klaue mir nun schnell die kurze und aber sehr prägnante Erklärung von ihnen:
Messungen
Die Messung der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2max) ermöglicht eine Beurteilung der maximalen körperlichen Leistungsfähigkeit. Die maximale Sauerstoffaufnahme beschreibt die Fähigkeit des Organismus, Sauerstoff aus der Umgebungsluft über das Atemsystem ins Blut aufzunehmen und durch das Herz-Kreislaufsystem zur Muskulatur zu transportieren, wo der Sauerstoff im aeroben Energiestoffwechsel verwertet wird. Die VO2 max. stellt somit eine komplexe Messgröße dar, die von der Funktion verschiedener Organsysteme abhängig ist.
Die Ermittlung der sogenannten (ventilatorischen) anaeroben Schwelle (vAT) beschreibt jene Belastungsintensität, ab der es zu einem vermehrten Verbrauch an Kohlenhydraten bei der muskulären Energiegewinnung und damit auch zu einem messbaren Anstieg der Laktatbildung in der Muskulatur kommt.
Der respiratorische Kompensationspunkt (RCP) ermittelt die Belastungsintensität, ab der die laktatbedingte Übersäuerung des Körpers nur noch durch eine deutlich gesteigerte Atemarbeit mit Abatmung von Kohlendioxid (CO2) kompensiert werden kann. Es ist darüber hinaus möglich, anhand des Verhaltens von Sauerstoffaufnahme und Kohlendioxidabgabe auf den Kalorienverbrauch und die Raten der Verstoffwechselung von Fetten und Kohlenhydraten zu schließen (indirekte Kalorimetrie).
Ablauf einer Leistungsdiagnostik?
Meine Leistungsdiagnostik fand eben wie eingangs erwähnt am Laufband statt. Bevor es aber auf das Laufband geht, bekommt man – ich glaube es waren 5-6 – Messpunkte an den Körper geklebt. Die eben quasi die Daten liefern. Zusätzlich dazu bekommt man einen Pulsgurt. Das Ganze sieht dann so aus:
Sitzt das hübsche Teil dann gut am Körper, darf man sich selbst auch gleich auf die Bank setzen, denn als nächsten Schritt folgt die Blutdruckmessung. An dieser Stelle sei kurz erwähnt, dass das Team von im.puls Sport und im Speziellen – im nachfolgenden Bild – Anita ihre Arbeit sehr gut gemacht hat. Hab mich sehr gut aufgehoben gefühlt und es wurde einem alles ganz gut erklärt. Ich hab auch viele Fragen gestellt, welche mir auch geduldig beantwortet wurden.
Vor dem Test war ich natürlich auch ein wenig aufgeregt, was sich in einem mittel-hohen Puls niederschlug aber grundsätzlich gepasst hat. Also letzten Schritt, bevor es auf das Laufband ging, wurde noch ein Lungenfunktionstest gemacht. Davon habe ich leider keine Bilder. Die Ergebnisse gibt es aber zumindest als Diagramm im zweiten Teil. Nervös war ich vor dem Lungentest zwar nicht, aber nach meiner Vorgeschichte als Raucher – im März 2018 werden es zwei Jahre dass ich aufgehört habe – hatte ich so meine Bedenken. Man will natürlich, dass die Lunge einwandfrei funktioniert. Hat und tut sie auch, so viel kann ich schon einmal verraten.
Ab auf das Laufband – Der Laufbandspiroergometertest
Am Laufband bekommt man einen Brustgurt bzw. Auffanggurt umgeschnallt der einem eben auffangen soll, sollte man bei dem schnellen Tempo eben vielleicht stürzen. Während des Tests darf und soll man sich natürlich nirgends festhalten. Der Gurt wird dann am Verbindungsseil eingehängt und somit befestigt. Davor wird einem noch eine Maske aufgesetzt die einem das Atmen erschwert – Bild unten.
Ablauf Lauftest
- Zu Beginn des Tests steht man eine Minute ruhig am Laufband, um quasi die Ausgangsbasis festzuhalten.
- Danach hieß es 3 Minuten lockeres einlaufen. Es waren glaube ich 6 km/h wenn ich mich recht erinnern kann.
- Nach den 3 Minuten steigert sich die Geschwindigkeit pro Minute um 0,8 km/h. So lange bis man eben Schluss sagt beziehungsweise “Stop” zeigt, weil reden darf man ja nicht.
Während des Tests wird man regelmäßig gefragt wie die Befindlichkeit ist und ob eben alles soweit in Ordnung ist. Die Antwort gibt man mit einem Daumen nach oben, da wie erwähnt nicht gesprochen werden darf. Dass einem die Luft wegbleiben würde war mir klar, gestört hat es mich dann auch nicht wirklich. Natürlich war dann aber auch irgendwann Schluss bei mir. Genauer gesagt bei 18,4 km/h. Da gab ich Anita dann zu erkennen, dass ich keine weitere Minute in diesem Tempo mehr aushalten würde. Eine ganze Minute habe ich auch nicht geschafft in diesem Tempo. Um ehrlich zu sein waren es “nur” 15 Sekunden glaube ich und somit steht im Ergebnisreport auch “nur” 17,6 km/h”. Was ja auch nicht ganz so schlecht ist.
So schnell ich gelaufen bin, so schnell war die Leistungsdiagnostik dann auch wieder vorbei. Nach insgesamt 20 Minuten war ich wieder unten vom Laufband, aber auch schon total durchgeschwitzt. Zufrieden naja, die paar Sekunden bis zur vollen Minute mit 18,4 km/h hätte ich auch noch schaffen müssen, aber passt schon. Anita war ganz zufrieden mit mir und ich eigentlich auch.
Nach dem Test ging es ab unter die Dusche. Die Ergebnisse haben wir eine Woche danach besprochen. Wie die Ergebnisse meiner Laufdiagnostik bei im.puls Sport in Klagenfurt aussehen, verrate ich euch im zweiten Teil zu diesem Thema.
Vielen lieben Dank noch einmal an das Team von im.puls Sport in Klagenfurt. War zwar anstrengend, aber so sollte es auch sein.
Euer Markus aka derSteira
2 Comments
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25. März 2018 at 7:31[…] Vorbereitung zum Vienna City Marathon habe ich eine Laufdiagnostik gemacht – Blog könnt ihr hier nachlesen – um zu sehen wie sich mein Körper, Herz und Lunge bei Belastung […]