“Macht’s a bissl Sport, dann bleibt’s auch gesund!”- Doping im Sport – die sportlichen Leistungen der österreichischen Wintersportler sind in Seefeld nun quasi zur Nebensache geworden. Viel schlimmer noch, alle Athleten werden nun unter Generalverdacht gestellt und man fragt sich, ob nicht sowieso jeder etwas nimmt!
Doping im Sport – Ich versteh die Menschen nicht!
Wintersport sehe ich mir eigentlich sehr gerne an. Vor allem die nordischen Kombinieren, da ich mit Mario Stecher einen ziemlich erfolgreichen Cousin habe, der diese Sportart ausgeübt hat.
Gestern hab ich mir das Rennen der Damen über die 30 km Langlauf angesehen und war verwundert. Die Norwegerin Therese Jhoug gewann diesen Bewerb souverän, konnte sich sehr früh absetzen und holte mit dem Sieg ihre bereits dritte Goldenen in Seefeld. Ein etwas doch sehr bitterer Beigeschmack blieb aber dennoch aufgrund ihrer Tatsache.
“Erst Doping, nun dreimal WM-Gold” – titelt etwa n-tv online. Therese Jhoug wurde kurz vor den olympischen Spielen in Pyeongchang verurteilt und bekam eine Sperre von 18 Monaten. Gesperrt und des Dopings bezichtigt wurde sie, wegen eines Inhaltsstoffes in einer Lippencreme. Den ganzen Artikel findet ihr hier!
Ich muss fairnesshalber zugeben, der Fall ist vielleicht etwas speziell und die Strafe kann etwas überzogen wirken. Allgemein stelle ich mir bei dem Thema “Doping im Sport” aber die Frage, warum man in fast jeder Sportart ehemalige Dopingsünder wieder an der Startlinie findet?
Es kann und vor allem darf meiner Meinung nach nicht soweit kommen, dass Sportler dopen, verurteilt und gesperrt werden, dann aber wieder nach “absitzen” der Sperre wieder in an Wettkämpfen teilnehmen dürfen.
Den Charakter kann man nicht verändern
Ich bin der festen Überzeugung – und da kann man gerne anderer Meinung sein -, dass Sportler die einmal des Dopings überführt worden sind, nie mehr an Wettkämpfen teilnehmen bzw. gesperrt werden sollten.
“Er wurde mit einer Bluttransfusion im Arm aufgegriffen” – als ich diese Zeilen in Verbindung mit dem Namen Max Hauke las, konnte ich es fast nicht glauben. Den Namen Max Hauke kannte ich vor der WM in Seefeld zugegeben nicht. Im Rahmen der Berichterstattung rund um die WM in Seefeld las ich ihn dann aber des öfteren und mir war bewusst, dass es sich bei diesem Namen um einen steirischen Landläufer handelt. Gesehen hatte ich ihn auch bei Fernsehübertragungen und freute mich über seinen 6. Platz im Team-Sprint, welchen er mit dem ebenso überführten Dominik Baldauf erzielte. – Kleine Zeitung “Doping Razzia”
Was mir in diesem Zusammenhang nicht aus dem Kopf geht ist das Bild der beiden in der Zeitung, wo sie über ihren Erfolg jubeln. Ich könnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, wenn ich wüsste, dass ich diese Leistung mit unfairen Mitteln erzielt hätte.
Das ist auch der springende Punkt beim Thema “Doping im Sport”. Man kann Sportler und Personen in deren Umkreis verurteilen und bestrafen, die Entscheidung zu dopen fällt aber im Kopf und den Charakter eines Menschen kann man meiner Meinung nach schwer ändern.
Doping im Breitensport
Ziel dieses Blogartikels hier ist es nicht jeden Sportler zu verurteilen oder, wie es jetzt eben im Langlauf gemacht wird, unter Generalverdacht zu stellen. Doping im Sport findet aber nicht nur im Spitzensport statt, sondern auch im Breitensport.
Über meine Social Media-Kanäle werde ich auch sehr oft gefragt, was ich alles so nehme. Zugegeben, die Frage irritiert mich meistens sehr, weil ich sie so nicht erwarte. Tatsache ist aber leider, dass man eher gefragt wird “was man eben so nimmt” als “wie man so trainiert bzw. sich vielleicht auch ernährt”.
Das Proteinpulver, die BCAA’s, die Aminosäuren etc. sind nämlich meistens schon vorher gekauft, bevor überhaupt eine Übung ausgeführt wurde.
Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und bei sportlichen Aktivitäten in der Freizeit – ich zähle meine Aktivitäten primär auch dazu – finde ich die Entwicklung hinsichtlich des Leistungsdrucks sehr fragwürdig.
Wie ich immer zu sagen pflege: “Macht’s a bissl Sport, dann bleibt’s auch gesund”. Der Spruch gilt hier und in der aktuellen Lage umso mehr. Sport soll euch dabei helfen gesund zu bleiben. Es gibt auch kranke Körper die auf den Podesten der Wettkämpfe stehen. Lasst euch hier nicht täuschen und vor allem bitte nicht stressen. Jede sportliche Leistung, sei sie noch so gering, zählt und ist gut solange sie sauber ist.
Was ich damit sagen will
Ich glaube an unsere österreichischen Sportler und bin der festen Überzeugung, dass der Sport sauber ist. Es muss aber präventiv umso mehr dafür getan werden, dass dies weiterhin so bleibt und sich auch nicht ändert. Schwarze Schafe wird es immer und überall geben. Wir müssen uns hier aber auch an die eigene Nase fassen. Es kann und darf nicht sein, dass wir ehemalige Dopingsünder bejubeln und sie damit wieder ins Rampenlicht stellen, wo Jungs und Mädchen sie dann als Idole und Vorbilde sehen.
Es darf auch nicht sein, dass eine “gesunde und sportliche Lebensweise” belächelt und übertriebener Alkoholkonsum usw. im Gegenzug akzeptiert wird.
Wie ihr die Motivation nicht verliert, verrate ich euch hier!
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