Motivation

Ja zu bodypositivity – warum ich mich selbst aber dennoch zu dick finde!

ich weiß, ich bin nicht fett, aber scheiße noch mal, ich fühle mich so.

Also, wenn ich ganz ehrlich bin, hab ich auf die Frage warum ich mich dick fühle keine richtige Antwort. Die Headline, sowie auch das Bild dazu sind sicherlich etwas provokant, so war es auch beabsichtigt. Den Blogpost zum Thema bodypositivity habe ich schon vor einiger Zeit geschrieben. Nie war ich mir aber sicher, ob ich den Artikel wirklich bringen kann. Bei dem Thema bodypositivity geht es nämlich quasi um die Selbstliebe, also sprich darum sich selbst zu lieben und vielmehr noch sich auch in seinem Körper wohl zu fühlen und ihn so zu akzeptieren wie er ist.

Mit meinem Körper war ich noch nie zufrieden

Man muss wissen, dass der Begriff bodypositivity sehr stark in den Social Networks wie Instagram, Facebook thematisiert wurde und dort vor allem zuerst auch von jungen Mädchen, die Problem mit Aussehen etc. haben/hatten. In der heutigen Zeit und vor allem auch wegen dem anhaltenden Fitnesswahn, sehen sich auch immer mehr Jungs/ Männer mit dem Thema konfrontiert. Bei mir ist dieses Thema leider schon sehr lange präsent. Ich weiß auch, dass ich meinen Freunden mit diesem leidigen Thema sicherlich auch schon auf die Nerven gehe.

Optik und mein Erscheinungsbild im Allgemeinen waren mir schon immer extrem wichtig. Leider wurde dies vielmehr zu einem Kampf mit oder besser gesagt gegen mich selbst. Ich kann mich noch sehr gut an den Moment erinnern, als ich beispielsweise die 70 Kg-Grenze überschritten hatte. 70 kg zu haben war für mich unvorstellbar, was bei meiner Größe von 181 cm eigentlich ja total dumm ist.

Ich will authentisch sein und auch bleiben

Als ich diesen Blog, sowie den Instagram-Account @derSteira vor mittlerweile fast 3 Jahren gestartet habe, war es mein großes Ziel authentisch zu sein. Ich bekomme wöchentlich zahlreiche Nachrichten, wo mir mitgeteilt wird, wie motivierend meine Insta-Stories usw. sind. Oft fällt es mir aber auch ziemlich schwer um ehrlich zu sein. Man(n) ist dadurch eben auch sehr angreifbar bzw. verletzbar. Was ich wiederum aber auch aufzeigen möchte, und darin besteht glaube ich auch der Mehrwert meiner Stories, ist, dass ich nicht der “Blogger” bin bei dem alles immer super ist, sondern dass ich eben auch “der Typ von nebenan” bin. Das Thema #bodypositivity gehört daher auch dazu zu mir.

This is me!

Das Jahr 2018 und die Zeit nach meinem Schlüsselbeinbruch war für mich bisher sicherlich eine der intensivsten. So viel wie ich in den letzten Monaten über mich selbst und meine Wahrnehmung gelernt habe, hab ich schon lange nicht mehr. Ein wesentlicher Teil ist sicherlich auch meinem Coming Out geschuldet. Dieses hatte ich vor zirka einem Monat über Instagram. Für alle die mir vielleicht auf Instagram nicht folgen, ja, ich bin schwul. Punkt. Mehr gibt es dazu jetzt aber auch nicht zu sagen, dass ist hier und auch sonst kein Thema mehr. Für mich zumindest nicht mehr. Wer ein Problem damit haben sollte, gibt bitte bei Google folgenden Suchbegriff ein: “Definition Homophobie”.

Nun aber wieder zu dem Thema bodypositivity, welches ja im Grunde eine, wie der Begriff schon sagt, positive Bewegung sein sollte bzw. ist. Was mir immer sehr hilft, sind Lyrics von Liedern die mir sehr viel bedeuten. Oft wird heutzutage viel zu selten auf die eigentliche Aussage der Lieder durch deren Texte vergessen bzw. diese überhaupt nicht wahrgenommen. “This is me” – ist der Titelsong des Films “The Greatest Showman” und wurde vor allem durch deren Bedeutung und Inhalt auf YouTube und in den sozialen Medien extrem gehypt! Nachfolgend findet ihr einen kurzen Auszug aus dem Songtexte, sowie das mein Lieblingsvideo dazu.

I am not a stranger to the dark
Hide away, they say
‘Cause we don’t want your broken parts
I’ve learned to be ashamed of all my scars
Run away, they say
No one’ll love you as you are
But I won’t let them break me down to dust
I know that there’s a place for us
For we are glorious
When the sharpest words wanna cut me down
I’m gonna send a flood, gonna drown them out
I am brave, I am bruised
I am who I’m meant to be, this is me
Look out ’cause here I come
And I’m marching on to the beat I drum
I’m not scared to be seen
I make no apologies, this is me

Das Lied beginnt im Video bei Minute 1

Diese Version finde ich persönlich am besten, da die Sängerin Keala Settle darin die ehrlichste Performance zeigt.

#bodypositivity – wie es weiter geht?

Ein erster Schritt in Richtung bodypositivity und Selbstliebe ist sicherlich sich selbst einzugestehen, dass da genau mit meiner Wahrnehmung etwas nicht ganz richtig ist. Soweit bin ich schon einmal. Teilweise bin ich mir auch sicher, dass ich zumindest zwei Faktoren kenne, welche die derzeitige Situation bei mir beeinflusst haben. In meinem Fall waren es glaube ich meine letzten 3 Beziehungen die ich seit meinem 17. Lebensjahr hatte. Ohne jetzt genauer ins Details zu gehen, waren die ersten beiden von den drei Beziehungen glaube ich die Schlüsselfaktoren warum ich dieses abwertende Haltung mir selbst gegenüber habe. Die letzte Beziehung – die übrigens mit einem Mann und dreieinhalb Jahre war – hat dann sicherlich sehr darunter gelitten. Komisch für mich war nämlich immer die Tatsache, wenn mich jemand so mag, hübsch findet und akzeptiert wie ich bin. Damit habe ich so meine Probleme, weil ich mir mit diesen Gefühlen selbst sehr schwer tue.

Artikel im Vangardist

Den Mut diesen Blogpost, welchen ich wie anfangs erwähnt schon ewig geschrieben habe, zu veröffentlichen hat mir der Artikel “BODY POSITIVITY – VON MÄNNERN FÜR MÄNNER”  im Vangardist  gegeben. Danke an dieser Stelle an Michael Haller, der diesen Artikel geschrieben hat und mir mitunter auch das Gefühl gibt, dass ich so wie ich bin, genau richtig bin.

Meine Message für euch

Sport hilft mir, mich in meinem Körper wohl zu fühlen. Ein gesunder Körper ist schön. Es geht nicht darum, wie muskulös ihr seid, oder ob ihr der Erste im Ziel bei einem Marathon seid. Vielmehr ist es wichtig seinen Körper gesund und fit zu halten. Schönheit liegt im Auge des Betrachters und Schönheit strahlt von innen heraus. Vielleicht sollte ich mir diese Sätze auch selber öfter sagen!

Ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn ihr mir vielleicht eure Meinung zum Thema bodypositivity als Kommentar hinterlässt!

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3 Comments

  • Reply
    Daniel
    9. Mai 2018 at 21:43

    Servus Markus!
    Wieder ein sehr schöner Blog! Ich finde es gut und auch mutig, wie Du mit diesen Themen umgehst und uns an Deinen Gedanken auch teilhaben lässt! Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es schwer ist, sich so zu akzeptieren, wie man ist. Aber um Dir auch mal Mut zuzusprechen: Du bist perfekt so, wie Du bist! Jeder Mensch ist anders und das ist auch gut so! Ich wünsche Dir eine schöne Zeit!
    Gruß Daniel

  • Reply
    Maria
    10. Mai 2018 at 7:23

    Ich mag dich genau so wie du bist. Und wenn du morgen anders bist, dann auch!!!!

  • Reply
    Anna
    10. Mai 2018 at 8:56

    Vielen Dank für diesen wundervollen, ehrlichen Blogpost. Die Version des Lieses die du Online gestellt hast ist so ergreifend und mir sind sofort die Tränen gekommen. Den es ist einfach wahr was der Text aussagt. Aber es ist auch schwer für sich selber wahrzunehmen und zu akzeptieren, dass man sich selber auch lieben darf und kann von Innen und von Außen, auch wenn einem vielleicht in der Vergangenheit oft von außen anderes vermittelt wurde. Bei mir wurde dieser Grundstein zum Beispiel schon in der Kindheit gelegt. Ich war immer ein kleines Moppelchen und habe so von engen Verwandten vermittelt und gesagt bekommen, dass so wie ich Aussehe mich nie jemand lieben wird. Wenn man dieses gesagt bekommt, harftet man natürlich sehr mit der Selbsliebe. Für mich ist es noch ein langer Weg, aber ich danke dir sehr für diesen Artikel und noch viel mehr für das Lied, denn dieses kannte ich noch nicht!

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