Das Wort “Corona” können wir wohl alle nicht mehr hören, oder? Ja, ich auch nicht. Wie stark mich die aktuelle Situation und der Einfluss dieser Krise sportlich beeinflusst hat, will ich euch hier kurz erklären. Ich bin der Meinung, man kann daraus etwas lernen. Zumindest könnt ihr euch eure eigenen Gedanken machen.
Social Media ist mir nicht mehr so wichtig
Na klar, da bin ich ja wohl genau der Richtige für diese erste Headline, oder? Nein, Corona ist mir nicht zu Kopf gestiegen, ich meine es so. Gefühlt war ja der einzige Ausweg aus dieser Krise die Flucht in alle vorhandenen Social Media-Kanäle. Mich hat es ehrlich gesagt echt extrem genervt. So sehr dass ich eine Woche lang zumindest Instagram zur Seite gelegt habe. Eine Challenge hier, die nächste Challenge dort, wir sind alles lustig, trinken täglich zwei Flaschen Wein und ertränken uns wortwörtlich im Selbstmitleid.
Nein Danke, dafür hatte ich keine Zeit. Ich wusste auch so sehr gut etwas mit mir und meiner Zeit anzufangen. Uns allen hat der Kontakt zu Freunden und Familie gefehlt, aber dafür muss ich nicht täglich 12 Stunden mehr vor meinem Smartphone sitzen. Mama hat auch einmal die Schnauze voll von ihren Kindern und will nach 20 Jahren Erziehungsstress ihre Ruhe. Zwei mal die Woche telefonieren reicht. Mama – wenn du das liest, ich hab dich lieb und du kannst mich natürlich jederzeit anrufen. Ich heb aber nur zwei mal ab. Love you! 🙂
Gut, um Sport sollte es ja eigentlich gehen. Die durchschnittliche Verweildauer auf den Social Medie-Kanälen gleicht aber schon manch einer Finisher-Zeit beim Ironman, also ist dies ja irgendwie auch wieder Sport.
Weniger Druck weil keine Wettkämpfe
So ein kleiner Virus Namens Corona aka COVID19 hat es geschafft der Veranstaltungsbranche sämtliche Lichter auszublasen. Für die Veranstalter tut es mir natürlich extrem leid, für mich war es glaube ich sehr gut. Aktuell betroffen bin ich von den Absagen des Vienna City Marathons, dem Welschlauf in der Südsteiermark und dem am vergangenen Wochenende stattgefundenen Wings For Life Run. Bei zwei von den drei Veranstaltungen wäre ich nicht nur sportlich, sondern auch in der Funktion als “Blogger / Influencer” mit dabei gewesen, was so viel bedeutet wie “Stress pur”. Zwar hätte ich beim Vienna City Marathon auch nicht vorgehabt meine Bestzeit aus dem letzten Jahr – 03.00.23 zu unterbieten, aber die 42 km wäre ich trotzdem zum Spaß gelaufen. Druck hätte ich mir aber dennoch gemacht, den ganz so langsam soll es auch nicht sein. Der Wings for Life ist zwar für einen guten Zweck und es geht primär nicht um die Finisher-Zeit, Minimum 30 km hätten es aber schon auch sein sollen, bevor einem das Catcher-Car einholt.
“No pressure” ist mir zur Gänze leider oft ein Fremdwort. Corona hat mir also in diesem Sinne ziemlich viel Eigenlast von den Schultern genommen.
Sporteinheiten durch Corona wieder genießen
Auf Punkt zwei folgt Punkte drei und der heißt für mich wieder vermehrt “Sporteinheiten wieder genießen”. Das Wetter ist aktuell gerade so schön, dass ich oft auch einfach stehen bleibe, kurz tief Luft hole und einfach den Moment genieße. Wenn uns Corona eines gezeigt hat, dann wie schnell das Leben vorbei sein kann und wie kostbar es doch ist. Mittlerweile laufe ich auch nicht mehr nach Pace. Mir ist ziemlich egal wie schnell ich laufe den ich laufe nach Gefühl. Letztens waren es auch schon einmal 21,2 km, aber überhaupt nicht geplant. Das Wetter war einfach zu schön und ich zu motiviert. Alles aber ohne Druck. “Mocht’s ab bissl Sport und bleibt’s gesund!” – meinen eigenen Spruch sollte ich mir selbst wahrscheinlich viel öfter in Erinnerung rufen.
Indoor Training auf der Rolle
Macht extrem viel Spaß, ist vor allem für intensive Trainings mit vielen Höhenmetern bestens geeignet und erhöht die Lust auf Radausfahrten im Freien. Beides schätze ich umso mehr seit Corona. Ich war wirklich froh, dass ich meine geliebte Rolle zuhause stehen hatte und trainieren konnte. Auch wenn es meistens nicht länger als eine Stunde war, waren es doch 60 volle Minuten 🙂 Ich versteht was ich meine – a bissl Sport eben. Umso mehr habe ich die letzten Radausfahrten – alleine wohlgemerkt – draußen in der wunderschönen Natur genossen. Man merkt eben immer erst in Zeiten der Rezession, wie wichtig und schön viele grundlegende Dinge sind. Wie beim Laufen auch, war mir Tempo bei den Radausfahrten nicht primär wichtig. Lieber 1-2 km/h langsamer im Schnitt, dafür aber mehr Natur genossen und Sonne getankt.
Im Grund so simpel und trotzdem musste Corona mich darauf hinweisen, dass die wichtigen Dinge im Leben keinesfalls monetärer Natur sind. Die Motivation habe ich in dieser Zeit bestimmt nicht verloren. Im Gegenteil, die Ruhe – auch wenn es gefühlt zwecks Job und Studium keine war – tat mir gut und ich konnte meine Akkus wieder aufladen.
Solange ich gesund bin, es meiner Familie und meinen Freunden gut geht, habe ich eigentlich alles erreicht was ich erreichen wollte. Der Rest ist reine Zugabe. Glaubt aber nicht dass ich nicht klatschen werde um die Zugabe zu sehen. Schließlich heißt es doch “the show must go on!” und wenn es irgendwann wieder heißt “the stage is yours”, dann bin ich bereit.
In der Zwischenzeit wünsch ich euch ganz ganz viel Gesundheit, nehmt so oft ihr könnt einzelne Momente wahr und “mocht’s a bissl Sport, dann bleibt’s gsund!”.
Wir hören uns bald wieder! Sehen könnt ich mich täglich in meinen Insta-Stories auf meinem Kanal @derSteira
Euer Markus aka derSteira
Ps.: Eine Rollentrainer-Empfehlung findet ihr in meinem Blogbeitrag: “Wahoo Kickr Core Smart Trainer – Erfahrungen und Testbericht”
Wer sich für Podcast’s interessiert – ich bin süchtig danach – der findet meine Empfehlungen im Beitrag zu meinen Top 4 Podcasts!
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Reboots Recovery Testbericht: Regeneration mittles Kompression
16. Mai 2020 at 15:16[…] That’s it. Das war mein Test- und Erfahrungsbericht zu den Reboots von Reboots Recovery. Weitere Infos zum Produkt findet ihr natürlich auch noch auf deren Website. Wer sich vielleicht noch dafür interessiert, wie Corona meine sportlichen Gewohnheiten verändert hat, der Klick auf den nachfolgenden Titel “4 sportliche Gewohnheiten, entstanden aus der Coroan-Krise”. […]